Hier ist der musikalische Beitrag von Heinrich Römisch, Kontrabass und akustische Bassgitarre, mit Elmar Vibrans, Piano, und Reinhard Schiel am Sopransaxophon.
Carla Bley
Ihre Bedeutung für den modernen Jazz kann nicht überschätzt werden. Carla Bley (geb. 1936) wurde erst als Komponistin und Arrangeurin bekannt, bevor sie auch ihre Fähigkeiten als Pianistin zeigen konnte. Nicht als Virtuosin, sondern als originelle und ideenreiche Interpretin ihrer eigenen Stücke, ob mit ihrer Big Band, dem „Jazz Composer‘s Orchestra“ (JCOA) und – wie oft in den letzten Jahren – im Trio mit ihrem Mann Steve Swallow (geb. 1940) am E-Bass und dem Sopran- und Tenorsaxophonisten Andy Sheppard (geb. 1957) aus England.
Carla Bley, deren Kompositionen zuerst Neutöner wie ihr erster Mann Paul Bley, Gary Burton und Jimmy Guiffre in die Jazzwelt brachten, hatte ihren großen Durchbruch mit der Jazz-Oper „Escalator Over The Hill“. An dieser auf drei Langspielplatten verewigten Produktion waren vorwiegend Top-Musiker aus den USA des JCOA aber auch einige aus Europa beteiligt. Dieses Album wie auch ihre anderen brachte sie auf ihrem eigenen Label WATT und bei ECM heraus.
Carla Bley besitzt sowohl in der Musik als auch verbal einen hinreißend trockenen Humor.
Sie starb am 17.10.2023.
Steve Swallow
Ihr Ehemann Steve Swallow ist fraglos der wichtigste Bassgitarrist des Jazz. Er begann als Kontrabassist bei Größen wie Stan Getz oder George Russell, wechselte dann zum elektrischen Instrument und entwickelte schnell eine eigene Sprache. Er spielt wunderbar lyrisch und melodiös. Swallow war musikalischer Partner des Vibraphonisten Gary Burton und zeigte seine ungeheure Vielseitigkeit mit Musikern von Toots Thielemans über Dizzy Gillespie bis zu Michael Brecker. Außerdem leitete er eigene Bands. Seit 1978 spielt er mit Carla Bley.
Andy Sheppard
Andy Sheppard hat an großen und kleinen Projekten von Carla Bley teilgenommen. Er spielt seit Ende der 70er Jahre mit eigenen Bands und machte sich sowohl in der Avantgarde als auch mit der Kombination von Jazz mit indischen Elementen einen Namen. Carla sieht ihn als idealen Saxophonisten bei ihren Unternehmungen.
Zusammen schaffen die Drei um die Bley-Kompositionen rhythmisch pulsierende Klänge, mal romantisch und nachdenklich, mal schräg, mal swingend und fröhlich. Das Trio durchstreift den ganzen Kosmos des Jazz in seinen Tiefen und seiner Vielfalt. Gleichzeitig ist das Trio ein Mikrokosmos der kompositorischen Kunst Carla Bleys und dabei eine effiziente Möglichkeit, ihre Kunst auf den Bühnen der Welt zu präsentieren.
Anspieltipp: