Anouar Brahem
Der aus Tunis stammende Anouar Brahem (geb. 1957) spielt zwar häufig mit Jazzmusikern zusammen, er selbst würde sich jedoch nicht so bezeichnen. Der Virtuose an der Oud, der arabischen Laute, improvisiert zwar ausgiebig und ideenreich über seine eigenen Kompositionen, aber um Jazz im herkömmlichen Sinn handelt es sich dabei nicht – wohl aber um die Verschmelzung arabischer Musikkultur mit Jazzelementen.
Brahem hat das Spiel der Oud auf eine neue Ebene gebracht. Das traditionell zur Unterhaltung eingesetzte Instrument nimmt er, um darauf anspruchsvolle Kompositionen konzertant aufzuführen. Häufig haben diese Stücke einen nachdenklichen, meditativen und ernsten Charakter, immer „klingen“ das Mittelmeer und die sinnliche Musiktradition des Maghreb durch.
John Surman
Dass John Surman (geb. 1944), der Avantgarde-Pionier aus England, einmal mit Weltmusikern wie Anouar Brahem oder dem Akkordeonisten Dino Saluzzi eher zurückhaltende Klänge auf seinen Holzblasinstrumenten produzieren würde, hätte in den 70er- und 80er-Jahren bestimmt niemand gedacht. Besonders am Baritonsaxofon und an der Bassklarinette, aber auch mit dem Synthesizer, hatte Surman Aufsehen erregt. Er hatte mit John McLaughlin die Platte „Extrapolation“ aufgenommen, mit Albert Mangelsdorff und der Gruppe „MUMPS“ oder mit der Sängerin Karin Krog gearbeitet. Seine reiche Erfahrung in den unterschiedlichsten musikalischen Zusammenhängen macht es ihm heute möglich, sich in unerwarteten musikalischen Welten zu bewegen.
Dave Holland
Dave Holland (geb. 1946) ist wie Surman Engländer, lebt aber, seitdem ihn Miles Davis 1969 nach New York einlud, in den USA. Durch seine Mitwirkung an Miles‘ epochalem „Bitches Brew“ wurde er weltbekannt. Seitdem ist er sowohl im Avantgarde-Jazz als auch im modernen Mainstream einer der Top-Bassisten. Mit seinem Dave-Holland-Quintet gewann er mehrere Grammys. Holland ist ein wandlungsfähiger Musiker, der diesem ungewöhnlichen Trio die Erdung gibt.
Anspieltipp: