Paul Motian – Joe Lovano – Bill Frisell

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Hier ist der musikalische Beitrag von Heinrich Römisch, Kontrabass, Lorenz Däubler, Tenorsaxophon, und Peter Pardylla, Gitarre:

Paul Motian

Bis ins hohe Alter war der Schlagzeuger Paul Motian (1931-2011) ein Musiker, für den Stillstand ein Fremdwort war. In den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts hatte er in Bands mit modernen Mainstreamern gewirkt, um dann von 1959 bis 1961 im berühmten Bill Evans Trio mit dem Bassisten Scott LaFaro seine ersten tiefen Spuren in der Geschichte des Jazz zu hinterlassen. Mit Paul Bley tastete sich der gefühlvolle, sehr sparsam spielende Motian danach in den freien Jazz vor. Später hatte er eigene Bands, seit 1980 oft mit Joe Lovano und Bill Frisell. Mit den beiden bildete er auch ein Trio, das ohne einen Bassisten spielte.

Joe Lovano

Joe Lovano (geb. 1952) ist einer der großen Tenorsaxophonisten des aktuellen Jazz. Er steht auf der Basis der Jazztradition und vereint in sich die gesamte Geschichte des Tenorsaxophons zu einer eigenen Stimme. Er kann unbändig swingen, im kammermusikalischen Kontext – wie hier mit Motian und Frisell – spielt er besonnen und balladesk. Sein Ton ist im klassischen Sinn mächtig. Kein Zufall ist es, dass er sich mit Dave Liebman dem Werk John Coltranes widmete oder die Nähe zu Tranes Schlagzeuger Elvin Jones suchte.

Bill Frisell

Der dritte im Bunde ist Bill Frisell (geb. 1951). Er ist der große Individualist der Jazz-Gitarre. Sein origineller Ton ist sofort identifizierbar. In seinem Stil finden sich Spuren von Country- und Bluegrass-Musik genauso wie vom Gitarren-Maestro Jim Hall. Stark verbunden war er mit John Zorn und der Downtown-Szene New Yorks der 80er-Jahre. Frisell steht in einer Reihe mit John Scofield, John McLaughlin und Pat Metheny. Stilistisch öffnete er sich in den letzten Jahrzehnten vorbehaltlos in alle Richtungen.

Zusammen schufen Motian, Frisell und Lovano einen dichten, schwebenden Bandsound. Rockige Sounds, freie Passagen, swingender Jazz wechselten sich ab und griffen ineinander. Das Fehlen des Basses schien die Freiheit zu fördern.

Ein emotionales wie intellektuelles Erlebnis!

Anspieltipp:

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