Aki Takase
Eine Japanerin in einem Kalender, der Protagonisten des deutschen Free Jazz zeigt? Natürlich, denn Aki Takase ist fest in der deutschen Jazzszene etabliert.
Aki, 1948 in Osaka geboren, hatte in ihrer japanischen Heimat erst klassischen Klavierunterricht und wandte sich schnell dem modernen Jazz zu. Aber sie schöpft auch in der japanischen Musiktradition und setzt die traditionelle japanische Koto ein, ein 13-saitiges zither-ähnliches Instrument. Bud Powell, Bill Evans und Herbie Hancock inspirierten sie ebenso wie neuere Klassiker wie Bartok, Ravel oder Debussy. Ende der Siebziger Jahre ging sie in die USA. Dort nahm sie mit Stars wie Sheila Jordan, John Scofield oder Dave Liebman auf.
Ihr Lebensweg führte sie 1987 nach Deutschland, wo sie seither in Berlin mit ihrem Mann, dem bedeutenden Pianisten Alexander von Schlippenbach, lebt und arbeitet. Ihr Spiel öffnete sich immer mehr den freieren Formen des Jazz, ohne dass sie ihre feste Verwurzelung in der Jazztradition aufgab. Sie spielt mit allen führenden Vertretern des modernen, neuen Jazz wie Nils Wogram, Rudi Mahall oder David Murray, und bezieht sich auf die Musik von Ornette Coleman, Eric Dolphy und Thelonious Monk. Und sie bildete – besonders in den Jahren zwischen 1987 und 1994 ein aufregendes Duo mit der Sängerin Maria Joao: mal explosiv, mal lyrisch im Ausdruck.
Aki Takase sucht die musikalische Freiheit, wobei sie sich in verschiedenen Projekten immer wieder mit berühmten Persönlichkeiten des Jazz und deren Kompositionen (Ellington, Fats Waller, W. C. Handy, Monk, Coleman, Dolphy) auseinandersetzte. Zuletzt erschien die Platte „Ellington“ von ihr, die sie im Duo mit dem Saxophonisten Daniel Erdmann aufgenommen hat. Die beiden interpretieren darauf Kompositionen aus dem Songbook des Duke ebenso frech wie originell und respektvoll.
Aki Takase ist ein Glanzlicht der deutschen Jazzszene.