Conny Bauer
Die Musikalität ist der Familie Bauer augenscheinlich in die Wiege gelegt. Conny Bauer (geb. 1943) ist Posaunist wie sein elf Jahre jüngerer Bruder Johannes; Bruder Matthias ist Bassist, sein Sohn Louis Rastig Bauer ist Pianist. Zusammen bilden sie die Band „Bauer 4“.
Conny Bauer studierte bis 1968 an der Dresdner Musikhochschule, anschließend nahm seine Karriere als führender Posaunist der DDR Fahrt auf. Er spielte im legendären „Manfred-Ludwig-Sextett“ mit Ernst-Ludwig Petrowski, in der Modern Soul Band von Klaus Lenz und eigenen Gruppen. Geltung über die DDR hinaus bekamen die Bands „Zentralquartett“ (wieder mit Petrowski) und „Doppelmoppel“. Letztere kombinierte sehr originell zwei Posaunen (Conny und Johannes) mit den Gitarren von Joe Sachse und Uwe Kropinsky.
Der äußerst expressive Solist Conny Bauer spielte mit sämtlichen internationalen Spitzenmusikern des freien und experimentierfreudigen Jazz. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, so 1986 mit dem Kunstpreis der DDR, 1994 dem Verdienstorden des Landes Berlin, 2004 dem Jazzpreis des SWR und – kein Wunder – 2023 mit dem „Albert-Mangelsdorff-Preis“.
Zahlreiche Plattenaufnahmen, Filmmusiken und die Mitwirkung in Theaterproduktionen dokumentieren das Schaffen dieses Meisters des melodischen Spiels im freien Jazz.