Gunter Hampel
Gunter Hampel, 1938 in Göttingen geboren, studierte in Braunschweig und machte dort auch Bekanntschaften mit örtlichen Jazzmusikern wie zum Beispiel Otto Wolters und Charles Benecke. Nach seinem Architekturstudium schloss sich ein Studium für klassisches Schlagzeug an; Jazzstudiengänge gab es damals noch nicht. Seit Anfang der 60er Jahre trat er vorwiegend als Vibraphonist in Erscheinung.
Sein 1964 unter seinem Namen gegründetes Quintett mit dem Trompeter Manfred Schoof, dem Pianisten Alexander von Schlippenbach, Buschi Niebergall am Bass und dem Schlagzeuger Pierre Courbois machte schnell Furore. Mit dieser Band nahm Hampel am 30.01.1965 die Platte „Heartplants“ (MPS) auf. Sie gilt als erstes europäisches Dokument des Free Jazz, das weltweit Beachtung fand.
Gunter Hampel bildete fortan die Speerspitze dieser kreativen Avantgarde. Er traf mit zahlreichen anderen führenden internationalen Vertretern dieser Musik zusammen und schaffte es als einer von wenigen europäischen Jazzmusikern, sich auch in den USA einen Namen zu machen. Dort lebte und musizierte er im Wechsel mit Deutschland gemeinsam mit seiner Frau, der afro-amerikanischen Sängerin Jeanne Lee. In ihrer „Galaxie Dream Band“ spielte Gunter Hampel auch sehr effektiv Bassklarinette.
In den 90ern tat sich Hampel auch mit HipHop-Musikern zusammen und öffnete sich damit den damals herrschenden Trends. Auch mit der populären „Jazzkantine“ trat Hampel auf. Seine zahlreichen Platten bringt Gunter Hampel seit Jahrzehnten auf dem eigenen Label „Birth Records“ heraus.
Dieser bedeutende Musiker des deutschen Jazz ist seit 2009 Träger des Bundesverdienstkreuzes. Zwei Jahre zuvor war er mit dem „Albert-Mangelsdorff-Preis“ ausgezeichnet worden.